Grabstelle Schreiber
Ort: Löbtau, Neuer Annenfriedhof
Stellenbezeichnung: östGr 156
Erste Beisetzung: 1920
Letzte Beisetzung:
Der Baumeister von unter anderem der benachbarten Friedenskirche hat seiner Familie hier eine wahrlich monumentale Grabanlage gewidmet. Im Giebel thronen die Innungssymbole seines Gewerbes an dem
massiven Granitgrabmal. Ein marmorner Engel steht trauernd vor einer verschlossenen Tür.
Die Graniteinfassung schließt -optisch ähnlich einem Zaun- einen relativ großen Grabbereich ein, in dessen Zentrum eine noch nutzbare Gruft mit schlichtem Metalldeckel mit Kreuz liegt. Die Einfassung musste leider aus Standsicherheitsgründen bereits Schritt für Schritt abgebaut werden. Die einzelnen Teile sind jedoch vollständig und unversehrt und müssten lediglich neu gesetzt werden. Das Hauptgrabmal selbst ist standsicher und bedarf nur einer Reinigung und einer Neuverfugung.
Der Gruftdeckel hat Rostschäden und muss vermutlich ersetzt werden. Den größten Aufwand wird jedoch sicherlich die Restaurierung des bezaubernden Marmorengels mit sich bringen, der leider bereits unter den Einflüssen der Witterung leidet und konservatorisch behandelt werden muss.
Die Mühen werden mit einer einzigartigen Grabanlage belohnt, die gerade Grabpaten mit grünem Daumen viel zu bieten hat und über eine der wenigen noch nutzbaren Grüfte auf dem Neuen Annenfriedhof verfügt. Im Falle eigener Beisetzungen kann eine Namensnennung allerdings nur auf der linken Seite des Grabmals oder auf zusätzlich aufgestellten Grabplatten erfolgen, da der ehemalige Grabeigentümer von großer lokaler Bedeutung war.
Grabstelle Gäbler
Ort: Löbtau, Neuer Annenfriedhof
Stellenbezeichnung: Abt. 10
Erste Beisetzung: 22.06.1904
Letzte Beisetzung: 25.01.1930
"Zu früh bist du von uns geschieden,
Fern von der Heimat brach dein Herz,
So ruh nun sanft und schlaf in Frieden.
Du bist erlöst vom Erdenschmerz"
Dieser Vers befindet sich an der Rückseite des Grabmals und daher sicher den wenigsten Friedhofsbesuchern bekannt, obwohl das Grab unweit des Hauptgebäudes an der Mittelallee des Neuen
Annenfriedhofs zu finden ist.
Stilistisch kommen hier Jugendstil-Liebhaber auf ihre Kosten: Das wuchtige Grabmal wird mit vielen schmückenden Elementen dieser Zeit aufgelockert. Allem voran die geflügelte Sanduhr als Symbol
des Vergänglichkeit.
Eine Besonderheit der Grabstelle ist auch der Metallzaun mit seinem stilvollen Spiel mit geometrischen Formen. Beides bildet ein auf dem Friedhof einzigartiges Ensemble. In diesem Bereich sind
derzeit keine Erdgräber mehr vorgesehen. Daher wird eine Nachbelegung nur in Form von Urnenbeisetzungen definitiv zugesagt. Am Grabmal an sich müsste kaum etwas getan werden, da Granit ein sehr
widerstandsfähiges Material ist. Die Ornamente sollten neu mit Gold(farbe) ausgelegt werden. Der Zaun muss entrostet und konservatorisch behandelt werden. Die Grabbepflanzung lädt Gartenfreunde
zur pflanzlichen Gestaltung ein. Falls weitere Beisetzungen erfolgen sollen, kann eine Nachschrift in Form einer zusätzlich aufgestellten Schrifttafel oder mit dem Anbringen einer
materialgleichen Tafel vor der derzeitigen Beschriftung erfolgen.
Grabstelle Zumpe
Ort: Löbtau, Neuer Annenfriedhof
Stellenbezeichnung: östGr 140
Erste Beisetzung: 15.01.1901
Letzte Beisetzung: 04.04.1907
Für seine über 100 Jahre ist diese ehemalige Gruftstelle auch heute noch in sehr ansehnlichem Zustand. Das schwarze Granitgrabmal muss lediglich gesäubert werden.
Der Standfestigkeit halber sollten lose aufliegende Grabteile in diesem Zuge geprüft und bei Bedarf verdübelt werden. Das Kreuz auf dem Giebel muss ebenfalls neu verdübelt werden.
Das strahlende Marmorrelief mit den beiden Engeln benötigt zusätzlich zur Reinigung eine konservatorische Behandlung.
Eine Nachbeschriftung kann durch vorgesetzte und materiell passende Stand- oder Liegesteine vorgenommen werden.
Die aktuelle Schrift sollte erhalten bleiben, zumal künftig Beigesetzte hier augenscheinlich mit einem gerechten Privatus und seiner reinherzigen Ehefrau in bester Gesellschaft sind.
Da die Gruft bereits verfüllt ist, sind hier nur noch Urnenbeisetzungen möglich. Diese können dafür zahlreich erfolgen, so dass die Nutzung als Familiengrabstelle dennoch möglich ist.
Mittlerweile in Patenschaft!
Grabstelle Günther
Ort: Löbtau, Neuer Annenfriedhof
Stellenbezeichnung: unbekannt, Eingang Abt. 16
Erste Beisetzung: 1927
Letzte Beisetzung: 1970
Ein kleines, aber feines Bronzegussrelief ziert das Grabmal des Ehepaars Günther. Zu sehen ist eine Trauernde, die Rosen niederlegt. Und immerhin 43 Jahre lang wurde die Grabstelle von der Witwe
des Telegraphenassistenten betreut bis sie ihm ins Grab folgte.
Das Grabmal kann heute keinem festen Platz mehr zugeordnet werden und sitzt auf keinem Sockel mehr. Entsprechend frei könnte ein neuer Platz dafür gewählt werden. Das Bronzerelief sollte
konservatorisch behandelt werden. Eine Nachbeschriftung kann bei der Verwendung auf einem Einzelerdgrab oder einer kleinen Urnenstelle auf einer Metallplatte über der alten Schrift vorgenommen
werden oder bei einer größeren Grabstelle auf seitlich aufgestellten steinernen Schrifttafeln.
In letzterem Fall sollte die derzeitige Beschriftung erhalten und nachgearbeitet werden.
Grabstelle Strohbach
Ort: Löbtau, Neuer Annenfriedhof
Stellenbezeichnung: 10/29/6-8
Erste Beisetzung: 23.03.1925
Letzte Beisetzung: 22.06.1937
In unmittelbarer Nähe zum eindrucksvollen Campo Santo findet sich repräsentativ an der Mittelallee gelegen die Skulptur einer trauernden Dame mit einer Pallette. Die Pallette nimmt Bezug auf den
Beruf des hier mit seiner Frau Beigesetzten: Malermeister.
Die Marmorskulptur sollte im Zuge einer Grabpatenschaft gereinigt und konservatorisch behandelt werden. Das Grabmal sollte ebenfalls gereinigt und konserviert werden. Sowohl Grabmal, als auch
Skulptur sind noch vollständig erhalten. Eine Nachbeschriftung kann auf einer optisch passenden Liegeplatte auf dem Grab angebracht werden. Die Grabstelle eignet sich als Doppel- oder
Familien-Urnengrab.